Recht auf Zugang zu Dokumenten gemäß Artikel 42 der Charta der Grundrechte und redigierte Verträge mit Impfstoffherstellern
2.2.2022
Anfrage zur mündlichen Beantwortung O-000003/2022
an die Kommission
Artikel 136 der Geschäftsordnung
Christine Anderson (ID), Ivan Vilibor Sinčić (NI), Francesca Donato (NI), Joachim Kuhs (ID), Markus Buchheit (ID), Jörg Meuthen (ID), Nicolaus Fest (ID), Bernhard Zimniok (ID), Clare Daly (The Left), Mick Wallace (The Left), Gerolf Annemans (ID), Tom Vandendriessche (ID), Filip De Man (ID), Virginie Joron (ID), Mislav Kolakušić (NI), Ernő Schaller-Baross (NI), Milan Uhrík (NI), Margarita de la Pisa Carrión (ECR), Hermann Tertsch (ECR), Jean-Paul Garraud (ID), Gilles Lebreton (ID), Annika Bruna (ID), Catherine Griset (ID), Jean-Lin Lacapelle (ID), Guido Reil (ID), Piernicola Pedicini (Verts/ALE), Sergio Berlato (ECR), Ladislav Ilčić (ECR), Stasys Jakeliūnas (Verts/ALE), Gunnar Beck (ID), Sylvia Limmer (ID), Roman Haider (ID), Harald Vilimsky (ID), Georg Mayer (ID), Robert Roos (ECR), Jaak Madison (ID)
Verträge mit Impfstoffherstellern wie BioNTech/Pfizer, Moderna, CureVac, Johnson &Johnson, AstraZeneca, Sanofi-GfK und zuletzt der Vertrag mit Novavax vom 9. November 2021 wurden bisher nur mit umfangreichen Unkenntlichmachungen veröffentlicht[1]. In den veröffentlichten Dokumenten fehlen wichtige Vertragsangaben wie Preis, Liefer- und Zahlungsbedingungen, erwartete Wirksamkeit und Haftungsfragen.
Auf der Website des Parlaments heißt es: „Ein auf Transparenz ausgelegtes demokratisches System erleichtert es den Menschen, sich in Entscheidungsfindungsprozesse einzubringen. Die Organe erhalten nur dann mehr Legitimität und entfalten nur dann mehr Wirksamkeit, wenn sie ihrer Rechenschaftspflicht den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber stets umfassend nachkommen[2]“.
- 1.Warum wurden diese Schwärzungen vorgenommen?
- 2.Inwieweit ist die Kommission der Auffassung, dass die veröffentlichten Verträge den Transparenzanforderungen entsprechen?
- 3.Wer hatte in der Kommission Zugang zu den unbearbeiteten Verträgen?
- 4.Inwieweit ist die Kommission der Auffassung, dass ihre Maßnahmen mit Artikel 42 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (Grundrechtecharta) im Einklang stehen?
- 5.Wie können die Mitglieder des Parlaments und die Bürger die Ausgabenpolitik der Kommission kontrollieren, an Entscheidungsprozessen teilnehmen und Institutionen wie der Kommission Legitimität verleihen, wenn Aufträge im Wert von Milliarden Euro nicht einsehbar sind?
- 6.Wird die Kommission die Verträge unverzüglich in vollem Umfang offenlegen und sie allen Bürgerinnen und Bürgern zur Einsichtnahme bereitstellen?
Eingang: 2.2.2022
Fristablauf: 3.5.2022