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Parlamentarische Anfrage - P-001910/2020(ASW)Parlamentarische Anfrage
P-001910/2020(ASW)

Antwort von Herrn Sinkevičius im Namen der Europäischen Kommission

Die Kommission verfolgt die Entwicklungen in dieser Angelegenheit mit großer Aufmerksamkeit. Die Kommission untersucht gegenwärtig, wie in ihrer Antwort auf die schriftliche Anfrage P-000581/2020 bereits erwähnt, ob die Vorschriften des EU-Umweltrechts (einschließlich der Wasserrahmenrichtlinie[1]) eingehalten wurden. Anhand der Ergebnisse dieser Analyse wird die Kommission entscheiden, welche Maßnahmen einzuleiten sind.

Das Kraftwerk Turów ist in dem Übergangsplan, den Polen gemäß der Richtlinie 2010/75/EU über Industrieemissionen[2] vorgelegt hat, aufgelistet und muss die besten verfügbaren Techniken[3] für Großfeuerungsanlagen bis spätestens August 2021 einführen. Die Anlage muss die Vorschriften des Emissionshandelssystems der EU[4] einhalten, nach denen die Betreiber im Stromsektor für jede Tonne erzeugter Emissionen bezahlen und die Emissionen entsprechend der jährlich sinkenden Obergrenze und den Klimazielen der EU reduzieren müssen. Das System bietet den Unternehmen ein wichtiges langfristiges Preissignal für Investitionen in CO2-arme Technologien, das sie bei Projektbewertungen nicht außer Acht lassen sollten.

Die Mitgliedstaaten entscheiden frei über ihren Energiemix, sind aber durch die Klimaziele der EU und das Übereinkommen von Paris gebunden. In der Mitteilung über den europäischen Grünen Deal[5] heißt es: „Ein Energiesektor muss entwickelt werden, der sich weitgehend auf erneuerbare Energiequellen stützt; dies muss durch den raschen Ausstieg aus der Kohle und die Dekarbonisierung von Gas ergänzt werden.“ Hierfür will die Kommission sowohl öffentliche Unterstützung als auch private Investitionen mobilisieren.

Die Kommission steht bereit, die Mitgliedstaaten beim Übergang zur Klimaneutralität — unter anderem mithilfe des geplanten Mechanismus für einen gerechten Übergang — zu unterstützen. Sie bietet außerdem eine Plattform zur Erörterung gemeinsamer Herausforderungen und Lösungen im Zusammenhang mit diesem Übergang und moderiert über die Initiative zur Unterstützung von Kohleregionen im Wandel den EU-weiten Dialog. Polen beteiligt sich aktiv an der Initiative, und in anderen polnischen Regionen wurden bereits wesentliche Fortschritte erzielt.

Siehe Anhang : Anlage

Letzte Aktualisierung: 11. Juni 2020
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