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Presse - Fotografen
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Gewinner des LUX-FILMPREISES

© European Union 2022 - Source: EP

"Quo vadis, Aida?" mit LUX-Filmpreis ausgezeichnet

Der Sieger des LUX-Publikumspreises 2022 ist "Quo vadis, Aida?" von der bosnischen Regisseurin Jasmila Žbanić. „Dieser Film ist ein entschiedener Aufruf für Gerechtigkeit für die Frauen und Mütter von Srebrenica, die die grausame Ermordung von mehr als 8.000 ihrer Angehörigen miterlebt haben", betonte die Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola vergangenen Mittwoch, 8. Juni 2022, während der Zeremonie im Straßburger Plenarsaal.

"Solche schrecklichen Gräueltaten und ein solches Verbrechen gegen die Menschlichkeit dürfen niemals vergessen werden”, so Metsola weiter.

Das Drama erzählt vom Massaker in Srebrenica. Aida ist Dolmetscherin für die Friedenstruppen in Srebrenica im Sommer 1995. Ihre Familie gehört zu den Tausenden von Zivilisten, die in dem UN-Lager Schutz suchen. Aida erfährt, dass ihrer Familie und ihrem Volk ein schreckliches Schicksal bevorsteht, aber kann sie etwas tun, um es zu verhindern?

Zur Preisverleihung nach Straßburg war auch als Ehrengast die Srebrenica-Überlebende Munira Subašić geladen. Nach der Preisverleihung in Straßburg nahmen die Regisseurin Jasmila Žbanić sowie Munira Subašić an einem Live-Interview auf Facebook teil.

Subašić erklärte, wie wichtig es sei, sich an die Geschehnisse zu erinnern: „Wenn wir nicht reden, werden die Dinge vergessen. Damit sich das bei meinen Enkelkindern nicht wiederholt, müssen wir immer die Wahrheit sagen und darauf warten, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird. […] Viele Kinder werden getötet, viele Mütter weinen jetzt in der Ukraine.“

Die internationale Koproduktion "Quo vadis, Aida?", an der u.a. Produktionsgesellschaften aus Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Rumänien, den Niederlanden und Norwegen beteiligt waren, erhielt bereits zahlreiche internationale Auszeichnungen, darunter eine Oscar-Nominierung. Jetzt hat der Film also auch den LUX-Publikumspreis 2022 geholt. Diese Entscheidung haben auch viele Zuschauer unter Ihnen mitgetragen, denn Sie durften den Gewinnerfilm direkt - wie zahlreiche Abgeordnete des Europäischen Parlaments auch - mit auswählen.

© European Union 2022 - Source: EP

Weitere Informationen zur Verleihung des LUX-Filmpreises 2022 finden Sie hier!

Ein Interview mit der Gewinnerin des LUX-Publikumspreises 2022 können Sie hier nachlesen!

Artikel zu unseren Screenings und Veranstaltungen in Deutschland zum LUX-Publikumspreis stehen hier und hier!

 

Der LUX-Publikumspreis

Der LUX-Publikumspreis wird vom Europäischen Parlament und der Europäischen Filmakademie in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und Europa Cinema organisiert. Der Gewinner wird durch die Stimmen des Publikums sowie der Abgeordneten des Europäischen Parlaments bestimmt. Die Stimmen der beiden Gruppen zählten zu je 50 Prozent.

Mit dem LUX-Publikumspreis soll die europäische Filmindustrie unterstützt sowie zur Reflexion über aktuelle politische und soziale Themen angeregt werden. 

 

Auch nominiert....

Für diese Ausgabe des LUX-Publikumspreis waren auch die Filme „Große Freiheit“ von Sebastian Meise und „Flee” von Jonas Poher Rasmussen nominiert.

"Große Freiheit"

Der Film spielt im Nachkriegsdeutschland. Hans wird immer wieder inhaftiert, weil er homosexuell ist. Durch den Paragraphen 175 des deutschen Strafgesetzbuches wird sein Wunsch nach Freiheit systematisch zerstört. Die einzige feste Beziehung in seinem Leben wird sein langjähriger Zellengenosse, ein verurteilter Mörder. Was als Abscheu beginnt, entwickelt sich zu etwas, das sich Liebe nennt.

"Flee"

In diesem dokumentarischen Animationsfilm erzählt Amin von seiner Reise als afghanisches Flüchtlingskind, das allein in Dänemark ankam. Er versucht, mit der Vergangenheit, aber auch mit sich selbst und den Geheimnissen, die er verbirgt, Frieden zu schließen.