Unterstützung bei der Ausbildung von Dolmetschern

Grundsätzlich sind die Bildungseinrichtungen in den Mitgliedstaaten für die Dolmetscherausbildung verantwortlich. Der Dolmetschdienst des Europäischen Parlaments bietet den Universitäten und Hochschulen praktische Zusammenarbeit an, um die Ausbildung zu unterstützen, den Wissenstransfer zu fördern und die Lücke zwischen der akademischen Ausbildung und den tatsächlichen Anforderungen an Konferenzdolmetscher in internationalen Organisationen zu schließen.

Die Vorteile dieser Zusammenarbeit sind zweifach: Absolventen haben bessere Chancen auf eine Einstellung nach dem Studium und der Dolmetschdienst des Parlaments kann mit hoch qualifizierten Absolventen rechnen, um seinen Einstellungsbedarf zu decken und sein Dienstleistungsangebot in einer Vielzahl von Sprachen aufrechtzuerhalten.

Folgende Aktivitäten werden angeboten:

  • Virtuelle Unterrichtsstunden sind Videokonferenzen, bei denen erfahrene Dolmetscher des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission die Studenten bei Dolmetschübungen beobachten und beurteilen. Die Studenten haben die Gelegenheit mit Reden zu üben, die einen ähnlichen Schwierigkeitsgrad haben wie die Reden beim Akkreditierungstest. Sie bekommen Feedback und Tipps aus erster Hand von erfahrenen Dolmetschern der Europäischen Institutionen.

    Es gibt zwei Möglichkeiten, virtuelle Unterrichtsstunden abzuhalten:

    • Multilaterale virtuelle Unterrichtsstunden werden vom Europäischen Parlament als Videokonferenzen und/oder über Webstreaming mit bis zu drei Universitäten organisiert. Die Leistungen der Studenten werden in Brüssel von Dolmetschern des Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission und anderer internationalen Organisationen bewertet.
    • Bilaterale virtuelle Unterrichtsstunden sind Videokonferenzen mit einer Partneruniversität, bei denen Studenten von Dolmetschern des Europäischen Parlaments bewertet werden, meistens unter Beteiligung eines Dolmetschers der Europäischen Kommission als Beobachter.

    Universitäten müssen über ein Videokonferenzsystem verfügen, um an dieser Art von Coaching teilzunehmen.

    Der Ablauf virtueller Unterrichtsstunden muss detailliert geplant werden. Des Weiteren ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Institutionen und den Universitäten erforderlich. Die teilnehmenden Studierenden sollten nach ihrem Potenzial und ihrer Sprachkombination ausgewählt werden.

  • Nach Möglichkeit kann ein Dolmetscher des Parlaments als Vollmitglied des Prüfungsausschusses an den Abschlussprüfungen von Konferenzdolmetscherausbildungen teilnehmen. Ihre Sachkenntnis bereichert den Prüfungsausschuss und kann sich für die Universität in Bezug auf Benchmarking und die Etablierung von Standards positiv auswirken. Studenten und Universitätsverwaltung können so sehen, dass wichtige Arbeitgeber in den Bewertungsprozess eingebunden sind und Interesse an den Absolventen haben.

    Gleichzeitig wird uns ermöglicht, die Verbindungen mit den Universitäten aufrechtzuerhalten und die Entwicklungen in verschiedenen Ausbildungsgängen zu verfolgen.

    Universitäten sollten bei der Festlegung von Prüfungsterminen den Sitzungskalender des Europäischen Parlaments berücksichtigen und in ihren Planungen die Plenarsitzungen vermeiden. Die Dolmetscher des Parlaments werden in der Regel in diesen Wochen nicht für auswärtige Tätigkeiten freigestellt.

  • Das so genannte Seminarium ist ein Programm, das sich als Teil der kontinuierlichen Bemühungen versteht, die Lücke zwischen der universitären Ausbildung und dem Berufsleben zu überbrücken. 

    Das Programm hat folgende Ziele:

    • bessere Erfolgsquoten bei Akkreditierungstests und beste Chancen für die Absolventen, den Test mit einer Sprachkombination zu bestehen, die für das Parlament von besonderem Interesse ist;
    • gesteigertes Interesses am Europäischen Parlament als attraktiver Arbeitgeber für Dolmetscher;
    • Es soll gewährleisten, dass die begabtesten Absolventen den Beruf nicht aufgeben und damit für das Parlament verloren gehen, weil sie den Akkreditierungstest nicht im ersten Anlauf bestehen und dann eine andere Beschäftigung aufnehmen.

    Die Teilnehmer werden nach folgenden Kriterien ausgewählt:

    • Sprachkombination: Sie muss dem gesuchten Profil entsprechen.
    • Leistung bei der Abschlussprüfung: vom unserem externen Prüfer dokumentiert.

    Die Teilnehmer werden in Brüssel drei Wochen von Dolmetschern des Parlaments oder externen Ausbildern geschult und auf den Akkreditierungstest vorbereitet.

    Das Programm wird nur dann organisiert, wenn tatsächliche Bedarf besteht. Dann werden die Universitäten kontaktiert, die die gewünschten Sprachkombinationen anbieten.

  • Der Dolmetschdienst des Europäischen Parlamentes ist bestrebt, seine Kontakte zu Universitäten zu fördern, die Konferenzdolmetscher auf dem von uns geforderten Niveau ausbilden.

    Seminare und Workshops bringen Kursleiter und Ausbilder aus den Universitäten mit Mitarbeitern des Europäischen Parlaments und anderer internationaler Organisationen zusammen. Die Teilnehmer diskutieren Fragen von gemeinsamem Interesse, wie zum Beispiel Test- und Auswahlverfahren, den Einsatz neuer Technologien in der Ausbildung oder die Frage, wie talentierte Jugendliche für den Beruf interessiert werden können.

    So sollen gemeinsam bewährte Praktiken entwickelt werden sowie ein für beide Seiten vorteilhafter Informationsaustausch zwischen den Hochschulen und den Institutionen, die die Absolventen beschäftigen, gefördert werden.

  • Als Teilnehmer der so genannten Passerelle kommen Dolmetscher in Frage, die vor kurzem den Akkreditierungstest bestanden haben. Sie werden von den Referatsleitern für das Programm ausgewählt, und zwar auf Grundlage ihrer Sprachkombination und der Qualität ihrer Arbeit.

    Das Programm dauert zwei Wochen und findet in Brüssel statt. Die Teilnehmer bekommen von Dolmetschern des Parlaments Anleitung und Beratung. Das Programm wird je nach Bedarf geplant.

    Folgende Ziele sollen mit diesem Programm erreicht werden:

    • Den neuen Kollegen soll die Anpassung an ein komplexes Arbeitsumfeld erleichtert werden.
    • Neue Kollegen werden so schneller voll einsatzfähig.
    • Durch die Bereitstellung zusätzlicher Unterstützung werden Qualitätsstandards erfüllt.
    • Das Profil des Europäischen Parlaments als attraktiver Arbeitgeber wird geschärft.

Virtuelle Unterrichtsstunden © European Union 2013 - European Parliament
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Virtuelle Unterrichtsstunden