UN-Sondergesandte Robinson fordert Kursänderung im Kampf gegen Klimawandel

Den Klimawandel zu bekämpfen, ist eine Priorität des neu gewählten Parlaments und der neuen Kommission. Die UN-Sondergesandte für Klimawandel Mary Robinson zweifelt nicht daran, dass es höchste Zeit ist etwas gegen den Klimawandel zu tun. Vor ihrem Treffen mit EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz am Mittwoch (10.9.) hat sie uns erklärt, warum wir einen Kurswechsel in der Klimapolitik brauchen.

UN Special Envoy for Climate Change Mary Robinson
Die UN-Sondergesandte für den Klimawandel und ehemalige irische Staatspräsidentin Mary Robinson

Die Flutkatastrophe auf dem Balkan und die Waldbrände der vergangenen Sommer in Südeuropa haben gezeigt, dass die EU-Mitgliedstaaten nicht immun sind gegen den Klimawandel. Auch den Menschen in mehr entwickelten Teilen der Welt werde immer bewusster, dass das Klima ihr Leben beeinflusse, meint Robinson. Die Wetterbedingungen würden immer extremer, es gebe immer mehr Überflutungen und Dürren.


Ginge es nach der UN-Sonderbeauftragten für Klimawandel stände das Thema weit oben auf der Agenda der führenden EU-Politiker, besonders während dem EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs im Oktober. "Es ist wichtig, dass die Regierungschefs das Energie- und Klimapaket für eine Verringerung der Emissionen annehmen", fügt sie hinzu.


EU-Parlament hat immer wichtigere Rolle im Kampf gegen Klimawandel


Im Februar 2014 verabschiedete das Europäische Parlament bindende nationale Ziele für erneuerbare Energien, Energieeffizienz und CO2-Emissionen. Robinson zufolge spiele das Parlament eine immer wichtigere Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels. "Viele EU-Abgeordnete haben ein sehr gutes Gefühl für die Dringlichkeit des Klimas", sagt die UN-Sondergesandte.


Es sei auch in Europas wirtschaftlichem Interesse, der Erderwärmung ins Auge zu sehen. Mit dem Kampf gegen den Klimawandel würden auch Arbeitsplätze für die Zukunft geschaffen. Aus diesem Grund sei es im eigenen Interesse der europäischen Länder, ehrgeizig voranzugehen.


Bei der europaweiten Energiepolitik betonte Robinson, dass es wichtig sei erneuerbare Energien zu fördern.


Robinson hofft auf Wendepunkt beim Klimagipfel in New York


Die ehemalige UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte Robinson findet, dass der Klimawandel eng mit Menschenrechten verknüpft ist. "Die Bemühungen der Entwicklungszusammenarbeit können durch das Klima zurückgeworfen werden. Aus diesem Grund sollten wir versuchen, den Klimawandel in diesen Ländern abzuschwächen, ihre Widerstandsfähigkeit auszubauen und den Transfer von Technologien zu fördern", sagt sie.


Robinson hofft, dass der Klimagipfel am 23. September in New York ein Wendepunkt im Kampf gegen den Klimawandel wird. "Das übliche Geschäft mit ein bisschen Grün wird uns nicht weiterbringen. Wir müssen den Kurs ändern und ich hoffe, dass die europäischen Politiker das in die Hand nehmen."


Weitere Informationen