Parlament erinnert an den Mauerfall 1989

In einer feierlichen Sitzung gedachte das Europäische Parlament am 13. November des Falls der Berliner Mauer vor 30 Jahren.

Wolfgang Schäuble hinter dem Rednerpult im Plenarsaal
30. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer: Der Präsident des Deutschen Bundestages, Wolfgang Schäuble, hielt eine Rede vor den Abgeordneten

Der Präsident des Europäischen Parlaments David Sassoli und der Präsident des Deutschen Bundestages Wolfgang Schäuble würdigten den Mut und die Entschlossenheit der deutschen Bürger, die mit dem Mauerfall im Jahr 1989 ihre Unabhängigkeit erlangten, warnten jedoch vor der Gefahr, die hart erkämpften Werte der Freiheit und Demokratie zu verlieren, und riefen zur Einheit und Zusammenarbeit in der EU auf.

Die Mauer, die Ost- und Westberlin seit 1961 geteilt hatte, fiel am 9. November 1989. Der Mauerfall trug zur Wiedervereinigung Europas bei. Mit ihm begann eine neue Ära der Freiheit für Millionen Europäer. Parlamentspräsident Sassoli wies eindrücklich darauf hin, dass die Grundsätze, auf denen die europäische Demokratie beruhe, jedoch nicht unumkehrbar seien. Diese Werte müssten vor internen Bedrohungen, wie dem Wiederaufleben des Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Nationalismus, sowie vor äußeren Einflüssen geschützt werden.

Ein Cellospieler bei seiner musikalischen Darbietung im Plenarssal
Feierliche Sitzung im Europäischen Parlament in Brüssel zum Jubiläum des Mauerfalls

"Wir müssen mit Entschlossenheit und Einigkeit gegen diese Bedrohungen vorgehen, wenn wir die Versprechungen dieses Abends in Berlin, als die Mauer fiel, einhalten wollen", sagte Sassoli. "Es ist ein Kampf, den wir nur gemeinsam gewinnen können."

Bundestagspräsident Schäuble nannte den Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhangs, der 500 Millionen Menschen in Ost und West zusammenbrachte, "historisch beispiellos".

"Halten wir uns bewusst, was möglich ist, wenn die Menschen gemeinsam für etwas eintreten - gerade in einem Parlament, das ja dem notwendigen Streit dient, das aber auch immer das Gemeinschaftliche, das Gemeinwohl, im Blick haben sollte", fügte er hinzu.

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