2021 – Europäisches Jahr der Schiene
Die EU erklärt 2021 zum "Europäischen Jahr der Schiene", um den Umstieg auf die Bahn als sicheres und nachhaltiges Verkehrsmittel zu fördern. Mehr dazu.

Das Europäische Parlament hat am 15. Dezember 2020 dem Vorschlag der Europäischen Kommission zugestimmt, das Jahr 2021 zum "Europäischen Jahr der Schiene" auszurufen.
Der Beschluss, der vom Rat am 16. Dezember angenommen wurde, steht in Einklang mit den Bemühungen der EU, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu fördern und mithilfe des europäischen Grünen Deals bis 2050 klimaneutral zu werden.
In der gesamten EU sind zahlreiche Maßnahmen und Aktivitäten geplant, um den Schienenverkehr zu fördern und Bürger und Unternehmen dazu anzuregen, auf die Bahn umzusteigen.
Nachhaltige und sichere Mobilität
25 Prozent der Treibhausgasemissionen der EU entfallen auf den Verkehr. Der Schienenverkehr verursacht jedoch nur 0,4 Prozent der Treibhausgasemissionen. Der Schienenverkehr in Europa wird weitgehend elektrisch betrieben. Die Schiene ist zudem der einzige Verkehrsträger, der seine CO2-Emissionen seit 1990 kontinuierlich gesenkt hat. Auch in puncto nachhaltiger Tourismus spielt der Bahnverkehr eine wichtige Rolle.
Dank der geringen Zahl von Zwischenfällen ist die Schiene unter den Landverkehrsträgern mit Abstand das sicherste Transportmittel: Zwischen 2011 und 2015 starben im Schnitt 0,1 Personen pro Milliarde Personenkilometer durch Eisenbahnunfälle, 0,23 durch Busunfälle, 2,7 durch Autounfälle und 38 durch Motorradunfälle. Das Parlament billigte im Jahr 2018 neue Maßnahmen zur Stärkung der Fahrgastrechte im Eisenbahnverkehr.
Die Bahn verbindet EU-weit Menschen und Regionen. Dennoch werden nur 7 Prozent des Personen- und 11 Prozent des Güterverkehrs über die Schiene abgewickelt. Veraltete Infrastrukturen und Geschäftsmodelle sowie hohe Betriebskosten sind einige der Hindernisse, die beim Aufbau eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraums zu überwinden sind.
75 Prozent des Güterbinnenverkehrs werden derzeit auf der Straße abgewickelt: Ein erheblicher Teil davon sollte auf die Schiene und die Binnenschifffahrt verlagert werden, um zur Verringerung der Emissionen beizutragen. Hierfür sind umfassende Investitionen und die Umsetzung des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) erforderlich.
Bahnverkehr in Corona-Zeiten
Die Covid-19-Krise hat gezeigt, dass der Schienenverkehr auch unter außergewöhnlichen Umständen den raschen Transport wesentlicher Güter wie Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoffe gewährleisten kann.
Der Sektor wird von der Krise besonders hart getroffen, da die Fahrgastzahlen aufgrund der Reisebeschränkungen erheblich gesunken sind. Dennoch wird der Bahn eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen Erholung von der Pandemie zukommen.
Warum das Jahr 2021 zum Europäischen Jahr der Schiene erklärt wurde
2021 ist für die europäische Eisenbahnpolitik ein wichtiges Jahr. Denn es ist das erste Jahr, in dem die Bestimmungen des 4. Eisenbahnpakets voll umgesetzt werden. Das Gesetzespaket zielt darauf ab, einen einheitlichen europäischen Eisenbahnraum zu schaffen, indem noch bestehende administrative, rechtliche und technische Hindernisse beseitigt und das Wirtschaftswachstum gefördert werden.