Europaabgeordnete fordern nachhaltigeren und sichereren Tourismus nach Corona 

 
 

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Der Tourismus muss nach der Pandemie sauberer, sicherer und nachhaltiger werden, so die Abgeordneten in einem Bericht, über den am 25. März abgestimmt wird.

Tourismus und Corona


Mit derzeit sechs Millionen gefährdeten Arbeitsplätzen ist die europäische Tourismusbranche stark von der Pandemie betroffen. Europa, das weltweit beliebteste Reiseziel, begrüßte 2020 in der ersten Jahreshälfte 66% weniger internationale Touristen, in der zweiten Jahreshälfte waren es sogar 97% weniger. In Europa arbeiten etwa 27 Millionen Menschen in der Branche, die etwa 10% des BIP der EU ausmacht.


Erfahren Sie mehr über die Unterstützung der EU für die Tourismusindustrie


Notwendigkeit einer neuen Tourismusstrategie in Europa


Die Europaabgeordneten fordern eine neue europäische Strategie, um den Tourismus sauberer, sicherer und nachhaltiger zu machen und die Branche nach der Pandemie wieder auf die Beine zu bringen, unter anderem mithilfe eines gemeinsamen Impfzertifikats.


"Jetzt, wo der Sommer vor der Tür steht, wollen wir Fehler der Vergangenheit vermeiden und koordinierte und einheitliche EU-Maßnahmen einführen, wie zum Beispiel ein Testprotokoll vor der Abreise, ein Impfzertifikat, ein Gesundheitssiegel, um das Reisen zu erleichtern, ohne Kosten für die Bürger", sagte die Autorin des Berichts Cláudia Monteiro de Aguiar (EVP, PT). .


Finanzielle Unterstützung

Anhaltende kurzfristige finanzielle Unterstützung sei für das Überleben der Branche unerlässlich, heißt es in dem Bericht, der die EU-Staaten dazu auffordert, Reise und Tourismus in ihre Corona-Wiederaufbaupläne aufzunehmen. Der Bericht fordert außerdem öffentliche und private Investitionen in die Digitalisierung und die allgemeine Modernisierung der Branche. Zudem empfiehlt er den Mitgliedsstaaten, eine vorübergehende Reduzierung der Mehrwertsteuersätze auf Reise- und Tourismusdienstleistungen in Betracht zu ziehen.


Gemeinsamer Impfpass


Um die Freizügigkeit wiederherzustellen, fordert der Bericht ein gemeinsames Impfzertifikat, welches eine Alternative zu PCR-Tests und Quarantäneauflagen werden könnte. Das Zertifikat könnte eingesetzt werden, sobald Impfstoffe für alle verfügbar sind – unter der Bedingung, dass ausreichend wissenschaftlich belegt werden kann, dass geimpfte Personen das Virus nicht übertragen. Quarantäneauflagen sollten dem Bericht zufolge nur als letztes Mittel verordnet werden.


Die EU-Kommission schlug am 17. März ein „digitales grünes Zertifikat“ vor, das mit dem Vorschlag des Berichts übereinstimmt.


Tourismus nachhaltiger gestalten


Der Bericht stellt fest, dass die Pandemie die Vorlieben der Verbraucherinnen und Verbraucher auf umweltfreundlichere Reisemöglichkeiten verlagert hat, die sie näher an die Natur bringen. Er fordert einen Fahrplan zur Entwicklung nachhaltigerer Formen des Tourismus, um den ökologischen Fußabdruck der Branche zu verringern.


Zu den weiteren Vorschlägen gehören:


  • ein EU-Hygienezertifizierungssiegel, das Mindeststandards für die Prävention und Kontrolle von Corona-Viren bescheinigt, um das Vertrauen der Verbraucher in Tourismus und Reisen wiederherzustellen.

  • eine neue EU-Agentur für Tourismus.