Grenzregionen: Samische Kultur erhalten

Willkommen am nördlichsten Punkt der EU: in Nuorgam in Finnland. Die Sonne küsst die imposanten Felsen neben der kleinen Ortschaft, wo die Berge, die Schneedecke durchbrechen. Der Frühling kommt, aber der Wind ist noch kalt. In dieser Landschaft lebt das indigene Volk der Samen.

Die samische Musikerin Annukka Hirvasvuopio-Laiti. Sie möchte ein Musikzentrum in Utsjoki aufbauen

Die Heimat der Samen liegt im Norden Finnlands, Norwegen, Russland und Schweden. Die Region ist auch unter dem Namen Lappland bekannt. Das Leben war nicht immer einfach für die Samen. Bei Behörden durften sie nicht immer ihre Sprache benutzen, obwohl sie ein wichtiger Teil der samischen Kultur ist. In manchen Regionen ist Samisch heute als Minderheitensprache anerkannt und kann auch in offiziellen Situationen benutzt werden.


In Finnland hat das Volk der Samen sogar ein eigenes Parlament.


Aslak Holmberg setzt sich politisch für seine Minderheit ein


Aslak Holmberg ist ein junger Same. Er arbeitet als Lehrer an der samischen Universität im norwegischen Kautokeino und engagiert sich politisch für seine Minderheit.


Von 2003 bis 2007 hat er hat zum Beispiel ein Projekt begleitet, bei dem er ein Seminar zu indigenen Völkern, Minderheiten und politischen Aktionen vorbereitet hat.


"Wir sind so wenige, deshalb ist es besonders wichtig, dass wir politisch aktiv sind", erklärt er. Es sei schön, dass die jungen Samen stolz auf ihre Wurzeln und Kultur seien. "Als ich ein Kind war, war es noch andersherum", fügt er hinzu.


Ein Zentrum für die Musik und Sprache der Samen


40 Kilometer südwestlich von Nuorgam liegt das Ailigas Wissenschafts- und Kunstzentrum in Utsjoki. Dort versucht die Musikerin Annukka Hirvasvuopio-Laiti ein Ausbildungszentrum für samische Musik zu etablieren, in dem Lehrer in samischer Musik unterrichtet werden sollen.  


"Musik ist ein sehr wichtiger Teil unserer Kultur. Da die Traditionen bedroht sind, glaube ich, dass diese Ausbildung sehr wertvoll für unsere Kultur sein könnte", meint Hirvasvuopio-Laiti.


Außerdem ist ein samisches Sprachzentrum für die Stadt Utsjoki geplant. Da sich die EU verpflichtet hat seine Minderheiten zu schützen, wird sie die Renovierung des Ailigas Wisschenschafts- und Kunstzentrums sowie der Aufbau des samischen Sprach- und Musikzentrums finanziell unterstützen.


Gefördert werden die Programme durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und den Europäischen Sozialfond. Diese Fonds wurden geschaffen, um die Ungleichheiten zwischen den verschiedenen Regionen zu verringern, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.


EU hilft, samische Sprache und Musik zu erhalten


Die Direktorin der Wirtschaftsentwicklung Eeva-Maarit Aikio in Utsjoki erklärt, dass besonders die EU-Unterstützung für Projekte, um die samische Sprache und Musik zu erhalten, beachtlich sei. "Wir sind eine kleine Gemeinde, unsere eigenen wirtschaftlichen Ressourcen sind begrenzt", erklärt Aikio.


Die Projekte werden oft in Kooperation mit Schweden, Norwegen oder Russland durchgeführt, obwohl zwei dieser Länder nicht zur EU gehören. Europa hat die grenzüberschreitenden Kooperationen und den Schutz der Minderheiten vereinfacht.

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