Kreislaufwirtschaft und "Abfallpaket": Mehr Recycling, weniger Deponierung

Die EU-Abgeordneten stimmen am 14.3. über das "Abfallpaket", das vier Richtlinien umfasst, ab. Zentraler Gegenstand ist dabei die Entsorgung von Abfällen von Haushalten und Kleinunternehmen, die rund 8 Prozent des Gesamtabfallaufkommens in der EU ausmachen. Das "Abfallpaket" ist ein wichtiger Schritt zur Schaffung einer Kreislaufwirtschaft. Die Hauptaspekte, um die es nun geht, sind die Erhöhung der Recyclingraten, die Begrenzung der Deponierung und die Verringerung von Lebensmittelabfällen.

infographic illustration on waste management in the EU
Infografik

Die Recyclingraten innerhalb der EU sollen angehoben werden. Dies ist notwendig, um den Umbau der heutigen Linearwirtschaft, in der wir produzieren, konsumieren und Abfälle erzeugen, in eine Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. In einer Kreislaufwirtschaft sind Wiederverwenden, Reparieren und Recyclen der Normalfall. Der Lebenszyklus eines Produkts wird verlängert.


Im Jahr 2014 wurden in der EU im Schnitt 44 Prozent der Siedlungsabfälle (von Haushalten und Kleinunternehmen) recycelt oder kompostiert. 28 Prozent der Siedlungsabfälle wurden auf Deponien abgelagert. Deutschland hat 66 Prozent der angefallenen Siedlungsabfälle recycelt oder kompostiert. Der Anteil der deponierten Siedlungsabfälle entsprach 0 Prozent. In Österreich wurden im gleichen Zeitraum 56 Prozent der Siedlungsabfälle recycelt oder kompostiert und 4 Prozent wurden deponiert.


Mehr Recycling


Das Ablagern auf einer Deponie ist die billigste Form der Entsorgung, aber die umweltschädlichste Option und birgt auch potenzielle Gesundheitsrisiken. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Deponierung von Abfällen auf ein Minimum zu begrenzen und bessere Alternativen einzusetzen. Dazu zählt die Müllverbrennung. Noch bessere Optionen sind aber Recycling, Wiederverwendung und Reparieren. Normalerweise gehen niedrigere Deponierungsraten mit höheren Recyclingraten einher.


Obwohl die Verbrennung eine bessere Alternative als die Deponierung darstellt, könnten sehr hohe Verbrennungsraten zu niedrigeren Recyclingraten führen. Manche Länder wie Finnland und Dänemark haben hohe Verbrennungsraten, da sie so Energie erzeugen. Die neuen Vorschriften könnten sich auf diese Praktik auswirken.


EU-Abgeordnete fordern ehrgeizigere Ziele


Die EU-Kommission hatte ursprünglich eine Zielvorgabe in der Höhe von 65 Prozent für die Vorbereitung zur Wiederverwendung und für das Recycling von Siedlungsabfällen bis 2030 vorgeschlagen. Gleichzeitig solle die Deponierung von Siedlungsabfällen bis 2030 auf 10 Prozent beschränkt werden.  


Der Umweltausschuss hatte für ehrgeizigere Ziele gestimmt, nämlich für eine Zielvorgabe von 70 Prozent für das Recycling und eine Begrenzung der Deponierung auf 5 Prozent.


Das Plenum stimmt am kommenden Dienstag (14.3.) über die Vorschläge ab. Das "Abfallpaket" umfasst vier unterschiedliche Richtlinien, die sich auf die folgenden Bereiche beziehen: Abfälle, Abfalldeponien, Verpackungen und Verpackungsabfälle sowie Fahrzeuge, Batterien und Elektrogeräte.


Verfahren:  Mitentscheidungsverfahren (Ordentliches Gesetzgebungsverfahren), erste Lesung

Europa muss seine Mülldeponien und Lebensmittelabfälle verringern und Verpackungsabfälle besser recyceln: Das sind die wichtigsten Ziele des sogenannten Abfallpakets, das vom Europäischen Parlament in seiner März-Sitzung in Straßburg beschlossen wird.
Das EU-Parlament möchte zu einer Kreislaufwirtschaft übergehen. Eine effizientere Abfallwirtschaft und höhere Ressourcenproduktivität sind gut für Wirtschaft und Umwelt.