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Das Europäische Parlament macht sich für die Gleichstellung der Geschlechter stark. Statistiken zufolge sind Frauen auch weiterhin in Politik und im öffentlichen Leben auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene unterrepräsentiert.
Im Laufe der Jahre stieg der Anteil der weiblichen Mitglieder des Europäischen Parlaments. Von 1952 bis zu den ersten Direktwahlen 1979 waren nur 31 Frauen Mitglieder des Parlaments. Im ersten direkt gewählten Europäischen Parlament lag der Frauenanteil bei 15,2 Prozent. Der Anteil weiblicher Mitglieder im EP stieg mit jeder Wahl. Derzeit hat er mit 40,4 Prozent einen historischen Höchststand erreicht.
Was die Vertretung der Frauen im Europäischen Parlament betrifft, so liegt sie über dem globalen Durchschnitt für nationale Parlamente und über dem EU-Durchschnitt für nationale Parlamente.
Auch die Zahl der Frauen in leitenden Positionen im EU-Parlament steigt. In der laufenden neunten Wahlperiode sind acht der 14 Vizepräsidenten Frauen, ebenso wie zwölf von 22 Ausschussvorsitzenden. In der vorhergegangenen Wahlperiode gab es fünf Vizepräsidentinnen und elf weibliche Ausschussvorsitzende (von 23 Ausschussvorsitzenden).
Frauen in Top-Positionen
Zum ersten Mal steht mit Ursula von der Leyen eine Frau an der Spitze der Europäischen Kommission. Vor ihrer Wahl durch das Europäische Parlament erklärte sie, dass sie für eine ausgewogene Geschlechterverteilung im Kollegium der Kommission sorgen werde. Sie hielt ihr Versprechen ein und stellte am 9. September zwölf Frauen und 14 Männer als Kommissionskandidaten vor.
Die wirtschaftliche Entscheidungsfindung ist nach wie vor der Bereich, in dem die EU bei der Gleichstellung der Geschlechter und der Vertretung von Frauen am schlechtesten abschneidet. Männer dominieren weiterhin die Top-Positionen in Zentralbanken und Finanzministerien. Das Parlament fordert mehr Frauen in hochrangigen Positionen im Bereich Wirtschaft und Währung. Mit der Nominierung Christine Lagardes als EZB-Chefin könnte nun eine Frau die Europäische Zentralbank leiten.