Verkehrsunfallstatistiken in der EU (Infografik)

Die EU kann eine ziemlich gute Bilanz in Sachen Straßenverkehrssicherheit vorweisen, aber welche Länder schneiden am besten ab? Hier mehr dazu.

In der EU verlieren jedes Jahr Tausende von Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben oder werden schwerstverletzt. Zwischen 2010 und 2020 ist die Zahl der Straßenverkehrstoten in Europa um 36 Prozent gesunken. Im Vergleich zu 2019, als es 22.800 Verkehrstote gab, verloren 2020 4.000 Menschen weniger ihr Leben auf den Straßen der EU. Vorläufige Zahlen zeigen, dass in 18 EU-Mitgliedstaaten die Zahl der Todesopfer so niedrig ist wie nie zuvor. Die Auswirkungen des pandemiebedingten Verkehrsrückgangs sind eindeutig, wenn auch schwer zu messen.


Schweden hat nach wie vor die sichersten Straßen (18 Verkehrstote pro 1 Million Einwohner), während Rumänien im Jahr 2020 die höchste Rate meldete (85 pro 1 Million Einwohner). Der EU-Durchschnitt lag bei 42 pro 1 Million Einwohner, verglichen mit dem weltweiten Durchschnitt von mehr als 180.


Zwölf Prozent der Verkehrstoten im Jahr 2018 waren zwischen 18 und 24 Jahre alt, obwohl nur acht Prozent der Bevölkerung dieser Altersgruppe angehören. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass junge Menschen in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt werden, überproportional hoch. Die Zahl der Opfer in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen ging seit 2010 jedoch um 43 Prozent zurück.


Der Anteil der Menschen über 65 Jahren, die 2018 bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen, betrug 28 Prozent. Im Jahr 2010 waren es 22 Prozent. Der Anteil der Kinder (unter 15 Jahren) lag 2018 bei zwei Prozent.


Drei Viertel aller Personen, die im Straßenverkehr zu Tode kamen, waren Männer (76 Prozent). Dieses Muster ist in allen Mitgliedstaaten zu verzeichnen und seit 2010 relativ unverändert.

Infographic on road safety in Europe
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Was unternimmt die EU, um Europas Straßen sicherer zu machen?


Im Oktober 2021 verabschiedeten die Abgeordneten des Europäischen Parlaments neue Regelungen für die Kfz-Versicherung, mit denen die Opfer von Verkehrsunfällen in der gesamten EU besser geschützt werden sollen. Die neuen Vorschriften müssen noch vom Rat förmlich angenommen werden. Danach haben die Mitgliedstaaten zwei Jahre Zeit, sie umzusetzen.


Am 5. Oktober verabschiedeten die Mitglieder des Europäischen Parlaments eine Entschließung zum EU-Politikrahmen für die Straßenverkehrssicherheit. Darin werden die wichtigsten Schritte dargelegt, die notwendig sind, um das Ziel von null Verkehrstoten auf europäischen Straßen bis 2050 zu verwirklichen. Dazu gehören sichere Geschwindigkeitsbegrenzungen (30 km/h in Wohngebieten), Null-Toleranz für Alkohol am Steuer und mehr Sicherheitsmerkmale in Infrastruktur und Fahrzeugen. Dies ist eine Reaktion auf den Politikrahmen der Europäischen Kommission für die Straßenverkehrssicherheit im Zeitraum 2021 bis 2030 – Empfehlungen für die nächsten Schritte auf dem Weg zur „Vision Null Straßenverkehrstote“.


Am 16. April 2019 billigte das Europäische Parlament neue Vorschriften, mit denen 30 fortschrittliche Sicherheitseinrichtungen wie intelligente Geschwindigkeitsassistenten, Notbremsassistenzsysteme und Fahrerablenkungswarnungen verbindlich vorgeschrieben werden. Verpflichtende Sicherheitstechnologien sollen dazu beitragen, bis 2038 über 25.000 Menschenleben zu retten und mindestens 140.000 Schwerverletzte zu vermeiden. Schließlich sind etwa 95 Prozent aller Verkehrsunfälle teils auf menschliches Versagen zurückzuführen.


Außerdem wurden die EU-Regeln über das Sicherheitsmanagement von Straßenverkehrsinfrastrukturen verbessert. Die EU arbeitet zudem daran, gemeinsame Vorschriften für selbstfahrende Fahrzeuge zu beschließen.