Fünf Bürgerpreise gehen nach Deutschland
Jedes Jahr zeichnet das Europäische Parlament einzelne Bürger oder auch Vereine mit dem Europäischen Bürgerpreis aus. Der Bürgerpreis ehrt das Engagement für das Zusammenleben in Europa und wird in Deutschland am 30. September 2013 in Berlin an fünf Initiativen und Einzelpersonen verliehen.
Die Preisträger sind:
Hans Zohren, Bad Sachsa
Seit 53 Jahren schon gibt es das internationale Fußballturnier "Jugend spielt für Europa" in Walkenried. Hans Zohren ist Organisator dieses Turniers, an dem bislang rund 5000 Vereine aus 27 Länder teilgenommen haben. Das Turnier wird in den Altersklassen U-16 und U-14 ausgetragen und in diesem Jahr nehmen rund 300 Jugendliche aus sechs Ländern daran teil. Der Sport steht natürlich im Mittelpunkt des Turniers, doch darüber hinaus hat sich das Turnier längst zu einem großen, internationalen Jugendtreff entwickelt, bei dem das gegenseitige Verständnis und der Blick über den eigenen nationalen Tellerrand geschärft werden.
Junge Europäische Bewegung, Berlin
Jedes Jahr schlüpfen 400 Schülerinnen und Schüler in die Rolle von Abgeordneten und lernen im Abgeordnetenhaus von Berlin und im Deutschen Bundestag die Arbeit der Volksvertreter kennen. Seit 1999 schon gibt es die "Simulation Europäisches Parlament" (SIMEP) der Jungen Europäischen Bewegung und fördert damit europäische Identität und das Verständnis für parlamentarische und demokratische Abläufe. SIMEP ist ein nachhaltiges Projekt zur Demokratieförderung und für die Schülerinnen und Schüler ganz konkret: So müssen diese sich zunächst in Fraktionen zusammenfinden, anschließend gilt es, ein Gesetz "zu machen". Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler das Argumentieren, das Finden von Kompromissen und das Überzeugen der anderen, um Mehrheiten zu bilden. So begeistert SIMEP die Jugendlichen für Demokratie und Parlamentarismus und fördert dabei den europäischen Gedanken.
Dr. Klaus Wilkens, Adendorf
Jedes Jahr verunglücken an Europas Stränden und Badegewässern Menschen - Klaus Wilkens läßt das keine Ruhe und deshalb hat er während seiner Tätigkeit als Präsident der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) eine ganze Reihe von Projekten auf den Weg gebracht, um die Sicherheit am und im Wasser zu verbessern. So hat Klaus Wilkens den Europäischen Dachverband der Wasserrettung (ILSE) während seiner Amtszeit vergrößert: Eine ganze Reihe von Ländern Mittel- und Osteuropas sind nun integriert und damit ein großer Schritt zur Verbesserung der Wasserrettung in diesem Teil Europas geleistet. Darüber hinaus hat Klaus Wilkens sich um die europaweite Standardisierung im Bereich der Wassersicherheit verdient gemacht. So gibt es jetzt eindeutige Kennzeichnungen der Verbots- und Gebotsschilder, die an allen Stränden Europas gültig sind.
streetfootballworld, Berlin
Das Netzwerk "streetfootballworld" umfasst mehr als 80 Bolz-Platz-Organisationen in Europa und weltweit. Die gemeinnützige Organisation ist fest davon überzeugt, dass der Fußball ein Leben verändern kann und hat 2012 ein Programm gestartet, um benachteiligten Jugendlichen in Europa zu helfen. Viele der Jugendlichen haben weder Schulabschluss noch einen Arbeitsplatz und "streetfootballworld" unterstützt Initiativen, die Programme entwickeln, um solche Jugendliche in die Arbeitswelt zu integrieren. "streetfootballworld" organisierte dazu im Jahr 2012 ein "Eurocamp" in Wroclaw, an dem 250 junge Europäer mitgemacht haben. Dort waren sie vier Tage zusammen, spielten Fußball und lernten in interkulturellen Workshops. Die Jugendlichen erfuhren so Toleranz, Respekt und Selbstbewusstsein.
Matthias Zürl, München
Matthias Zürl war viele Jahre Vorsitzender der Jungen Europäer Bayern und hat sich dabei überparteilich für die Verständigung und Integration Europas engagiert. In Schulen und bei verschiedenen Jugendorganisationen hat er für den europäischen Gedanken geworben und diesen verständlich gemacht. Matthias Zürl hat vielfältige Ideen verwirklich, um Bürgerinnen und Bürger für Europa zu interessieren und zu begeistern. So hat er Reisen zu den Schauplätzen des europäischen Geschehens organisiert, Diskussionsveranstaltungen für Bürger mit Europa-Abgeordneten ermöglicht und so Europa und die EU vor allem den jungen Bürgerinnen und Bürgern näher gebracht.