LUX-Filmpreis 2015 geht an den Film "Mustang" von Deniz Gamze Ergüven
Auf einer feierlichen Sitzung am Dienstagmittag im Plenarsaal gab der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz den diesjährigen Gewinner des LUX-Filmpreises bekannt. Mustang handelt von fünf Schwestern, die, getrieben von dem Wunsch nach Freiheit, die ihnen von Gesellschaft und Familie aufgezwungenen Grenzen überwinden.
Schulz beglückwünschte den Gewinner und sagte: "Das sind drei sehr unterschiedliche Filme, die uns vor fundamentale Fragen stellen, die wir aber in unserem Alltag hier diskutieren: wie kommen wir mit der Einwanderung nach Europa klar, welchen Platz haben die Frauen in unseren Gesellschaften und wie bedroht ein hemmungsloser Krisenmechanismus in der Wirtschaft die Zusammengehörigkeit in unserer Gesellschaft? Ich bin sehr froh, dass wir in diesem Jahr wieder wie in den vergangenen Jahren zu einer sehr großen Verbreitung dieser Filme beitragen können".
Silvia Costa, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung sagte: "Der LUX-Preis ist ein gutes Beispiel für die Kulturdiplomatie, die die Unterstützung für die Kultur- und Kreativindustrie mit Europäischen Koproduktionen kombiniert und so die kulturelle und sprachliche Vielfalt in Europa fördert. So entsteht Kunst, die die komplexe Welt, in der wir leben, interpretiert, was uns dabei hilft, uns gegenseitig besser zu verstehen. Nicht nur in Europa, sondern weltweit".
Mit ihrem Debütfilm Mustang verfolgt Deniz Gamze Ergüven eine naturalistische Darstellungsweise. Das schlichte und zugleich aufrichtige Drama unterstreicht die tiefe Verbundenheit und Widerstandsfähigkeit von fünf Schwestern sowie den bittersüßen Verlust ihrer Kindheit.
Die anderen beiden Filme in der Endauswahl waren „Mediterranea“ (Italien, USA, Deutschland, Frankreich, Katar) von Jonas Carpignano und „Die Lektion" (Originaltitel: Urok)“ von Kristina Grozeva und Petar Valchanov (Bulgarien, Griechenland). Der Gewinner wird durch Abstimmung der Abgeordneten bestimmt.
Die drei Wettbewerbsfilme werden dank finanzieller Unterstützung durch das Parlament in allen 24 Amtssprachen mit Untertiteln versehen. Für den siegreichen Film wird außerdem eine Fassung für Seh- und Hörbehinderte hergestellt, zumindest in der Originalversion.
Die Filme werden im Rahmen der LUX Film Days von September bis Dezember in allen 28 Mitgliedstaaten der Öffentlichkeit vorgeführt. Ziel ist, den Reichtum und die Vielfalt des europäischen Kinos möglichst vielen Menschen zu vermitteln und Debatten über die in den Filmen behandelten Themen anzustoßen.
Kontakt:
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Jens POTTHARST
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Huberta HEINZEL