Parlament fordert ehrgeizige Maßnahmen für Lohngleichheit von Frauen 

Pressemitteilung 
 
 

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  • Die Abgeordneten fordern verbindliche Maßnahmen gegen geschlechtsspezifische Lohnunterschiede und für Lohntransparenz 
  • Durchsetzung des in den Verträgen verankerten Grundsatzes des gleichen Entgelts für gleiche Arbeit (Artikel 157 AEUV) 
  • Das durchschnittliche geschlechtsspezifische Lohngefälle in der EU beträgt 16% (37% für Rentner)  

Die Abgeordneten fordern die Kommission auf, eine ehrgeizige Gleichstellungsstrategie vorzulegen, die auch Maßnahmen zur Verringerung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles umfasst.

In der am Donnerstag mit 493 Ja-Stimmen, 82 Nein-Stimmen und 79 Enthaltungen angenommenen Entschließung begrüßt das Parlament die Verpflichtung der neuen Kommissionspräsidentin, „gleichen Lohn für gleiche Arbeit" zum Grundprinzip der neuen europäischen Gleichstellungsstrategie zu machen. Die Strategie soll im März vorgelegt werden.


Die Abgeordneten fordern als Teil der Strategie verbindliche Bestimmungen zur Transparenz des Arbeitsentgelts und zum geschlechtsspezifischen Lohngefälle, die sowohl für den öffentlichen als auch für den privaten Sektor gelten, sowie klare Ziele und eine Überwachung zur besseren Messung der Fortschritte. Außerdem soll der Aktionsplan zur Bekämpfung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles bis Ende 2020 überarbeitet werden. So sollen klare Ziele für die Mitgliedstaaten festgelegt werden, um das Lohngefälle in den nächsten fünf Jahren zu verringern.


Um die Ursachen des geschlechtsspezifischen Lohngefälles zu bekämpfen, fordert das Parlament die Mitgliedstaaten auf, in frühkindliche Bildung und Betreuungsdienste sowie in familienfreundliche Arbeitsregelungen zu investieren, um die gleichberechtigte Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt zu gewährleisten. Da das geschlechtsspezifische Lohngefälle bei Rentnern mehr als doppelt so hoch ist, fordern die Abgeordneten auch angemessene Vorkehrungen für ältere Frauen, wie z.B. die Anrechnung von Betreuungszeiten, angemessene Mindestrenten und Hinterbliebenenleistungen.


Lebenslanges Lernen und Berufsausbildung für Frauen sollten sicherstellen, dass sie Zugang zu qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen und beruflichen Möglichkeiten haben. Insbesondere fordern die Abgeordneten Mädchen bereits in jungen Jahren an Unternehmertums und die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik heranzuführen, um bestehende Bildungsstereotypen zu bekämpfen und sicherzustellen, dass Frauen in zukunftsträchtigen und gut bezahlten Bereichen arbeiten.


Hintergrund


Der Kommission zufolge beträgt der geschlechtsspezifische Lohnunterschied beim Stundenlohn in der EU 16%, wobei zwischen den Mitgliedstaaten große Unterschiede bestehen. Der geschlechtsspezifische Unterschied beim Renteneinkommen beträgt 37% in der EU.