EU-Forststrategie: Hochwertige Bewirtschaftung der EU-Wälder und Waldgebiete 

Pressemitteilung 
 
 

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  • Nachhaltige Forstwirtschaft und verantwortungsbewusste Eigentümer unterstützen 
  • Stärkung der Katastrophenresilienz und der Frühwarnsysteme zur Vermeidung von Waldbränden 
  • Bekämpfung der Einfuhr von illegal geschlagenem Holz 

Die EU sollte Waldbewirtschaftungsmodelle fördern, die sicherstellen, dass die Wälder ökologisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich nachhaltig sind, so die Abgeordneten am Donnerstag.

Die EU-Forststrategie der Kommission für die Zeit nach 2020, die Anfang 2021 vorgelegt werden soll, sollte unabhängig und eigenständig sein, sich am Europäischen Green Deal orientieren und sicherstellen, dass die Wälder weiterhin eine multifunktionale Rolle spielen können. Das forderten die Abgeordneten in einer nicht-legislativen Entschließung, die mit 462 zu 176 Stimmen bei 59 Enthaltungen angenommen wurde.


Rentabilität und Umweltverträglichkeit des Sektors erhalten


Nachhaltige Forstwirtschaft (Sustainable Forest Management, SFM) soll die Anpassungsfähigkeit der Wälder an sich verändernde Klimabedingungen erhöhen und ihre ökologische, aber auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Nachhaltigkeit fördern, so die Abgeordneten. Waldbesitzer, die SFM-Prinzipien anwenden, sollten bessere finanzielle Unterstützung erhalten, einschließlich neuer spezifischer Hilfen für Natura-2000-Gebiete, und einen gerechten Ausgleich für wirtschaftliche Verluste erhalten, die durch die Einführung von Schutzmaßnahmen verursacht werden.


Katastrophen: EU-Wälder müssen widerstandsfähiger werden


Die neue Strategie, so die Abgeordneten, solle dazu beitragen, die europäische Katastrophenresilienz und die Frühwarnsysteme zu stärken, um die Vorbeugung und Bereitschaft, zum Beispiel für Brände, Überschwemmungen oder Schädlingsbefall zu erhöhen. Sie fordern, dass die Auswirkungen des Klimawandels auf Waldbrände wirksam eingedämmt werden und bestehen auf einer angemessenen Finanzierung von Forschung und Innovation, um die Wälder klimaresistenter zu machen. Waldbesitzer sollten mehr Unterstützung für die Anwendung präventiver Maßnahmen, die Bewältigung von Krisen und die Wiederherstellung betroffener Waldgebiete erhalten, zum Beispiel durch einen neuen EU-Notfallmechanismus, wie die Abgeordneten hinzufügen.


Mit Holz bauen und illegalen Holzeinschlag bekämpfen


Die Abgeordneten drängen auch darauf, dass Holz als nachhaltiges Bauwerk und nachwachsender Rohstoff stärker gefördert wird. Sie fordern darüber hinaus, dass der Kampf gegen den illegalen Holzeinschlag intensiviert wird und importierte Produkte leichter rückverfolgbar sein sollten. Außerdem sie bestehen darauf, dass die EU weltweit mehr für die Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft tun sollte.


Zitat


"Wälder sind für uns alle von enormer Bedeutung. Wir dürfen daher mit nichts weniger als eine ehrgeizige und eigenständige EU-Strategie begnügen, die ein Gleichgewicht zwischen der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit unserer Wälder und Waldgebiete herstellt, ihre Widerstandsfähigkeit fördert und uns auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft unterstützt", sagte Berichterstatter Petri Sarvamaa (EVP, Finnland).


Hintergrund


Wälder und andere bewaldete Gebiete bedecken derzeit etwa 43 Prozent der Fläche der EU. Sie erreichen mindestens 182 Millionen Hektar und machen 5 Prozent der gesamten Wälder der Welt aus. In Europa befinden sich 23 Prozent aller Wälder in Natura-2000-Gebieten. Wälder absorbieren über 10 Prozent der Treibhausgasemissionen der EU.


Rund 60 Prozent der Wälder in der EU sind in Privatbesitz. Ein großer Teil davon sind kleine Waldbesitze (weniger als drei Hektar). Über 60 Prozent der produktiven Wälder in der EU sind zertifiziert, um die freiwilligen Standards für nachhaltige Forstwirtschaft zu erfüllen. Der Sektor beschäftigt mindestens 500.000 Menschen direkt und 2,6 Millionen indirekt in der EU.