Methan: Parlament fordert verbindliche Reduktionsziele für Klima und Gesundheit 

Pressemitteilung 
 
 

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  • Reduzierung der Methanemissionen ist der kosteneffektivste Weg, den Klimawandel zu verlangsamen 
  • Globale Vereinbarung über Methan auf der COP26 erforderlich 
  • Die meisten Methanemissionen stammen aus der Landwirtschaft, dem Abfall- und dem Energiesektor 

EU-Abgeordnete drängen auf verbindliche Reduktionsziele für Methanemissionen, um die EU-Klimaziele zu erreichen und die Luftqualität zu verbessern.

In einer Entschließung zur EU-Strategie zur Verringerung der Methanemissionen, die am Donnerstag mit 563 gegen 122 Stimmen und 11 Enthaltungen angenommen wurde, fordern die Abgeordneten die Kommission auf, verbindliche Maßnahmen und Methanreduktionsziele für alle Sektoren vorzuschlagen. Ziel ist es, die Methanemissionen in der EU bis 2030 in Übereinstimmung mit dem Pariser Abkommen deutlich zu reduzieren. Sie fordern außerdem ein verbindliches globales Abkommen über Methan auf der COP26 in Glasgow.


Die Abgeordneten betonen, dass die Verringerung der vom Menschen verursachten Methanemissionen eine der kosteneffizientesten Strategien zur Verlangsamung des Klimawandels ist. Da Methan auch zur Bildung von Ozon beiträgt, einer starken Ursache für lokale Luftverschmutzung, die ernsthafte Gesundheitsprobleme verursacht, wird dies auch die Luftqualität verbessern und die Gesundheit der Bürger schützen.


Die Abgeordneten fordern eine obligatorische Überwachung, Berichterstattung und Überprüfung (MRV) für alle Methan emittierenden Sektoren sowie obligatorische Programme zur Erkennung und Reparatur von Lecks (LDAR) für den Energiesektor und die petrochemische Industrie, um Lecks zu reparieren und so die Emissionen zu minimieren.


Landwirtschaft


Die Landwirtschaft hat den größten Anteil an den anthropogenen Methanemissionen in der EU, vor allem durch die Viehzucht, insbesondere durch Wiederkäuer, und bietet das zweithöchste Potenzial zur Reduzierung der Methanemissionen insgesamt.


Die Abgeordneten fordern neue Maßnahmen in den Mitgliedstaaten, um diese Emissionen zu minimieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Lebensmittelproduktion nicht einfach in Länder außerhalb der EU verlagert wird, indem darauf bestanden wird, dass Importe aus Nicht-EU-Ländern die gleichen hohen Standards erfüllen wie in der EU hergestellte Produkte.


Abfallsektor


Die Nutzung von Deponien ist die umweltschädlichste Art der Abfallentsorgung, sowohl im Hinblick auf Treibhausgasemissionen als auch auf andere Schadstoffe in Luft, Boden und Wasser. Die Abgeordneten fordern die Kommission auf, verbindliche EU-Ziele für Gewerbe- und Industrieabfälle festzulegen und bei der Überarbeitung der Abfallrichtlinie und der Richtlinie über Abfalldeponien Ziele für die Begrenzung des Restmüllaufkommens vorzuschlagen.

Energiesektor


Die Abgeordneten wollen, dass der Ausstieg aus der Nutzung aller fossilen Brennstoffe in der EU so schnell wie möglich erfolgt. 80 % des in der EU verbrauchten Öls und Gases werden importiert. Fossile Brennstoffe sollten daher nur dann importiert werden, wenn sie EU-Vorschriften entsprechen, fordern die Abgeordneten. Die Aufdeckung von Lecks sollte durch eine strenge Meldepflicht und die Verpflichtung, potenzielle Lecks innerhalb eines klar definierten Zeitraums zu reparieren, verstärkt werden.


Zitat


Nach der Abstimmung sagte die Berichterstatterin Maria Spyraki (EVP, Griechenland): „Angesichts der katastrophalen Auswirkungen der letzten beispiellosen Überschwemmungen und der Waldbrände, die immer noch bewertet werden, müssen wir unsere Anstrengungen verstärken. Nur so können die Herausforderungen, die durch extreme Wetterbedingungen entstehen, überwunden werden. Wir brauchen einen schnellen Erfolg bei der Bewältigung des Klimawandels! Wir müssen sofort handeln und konkrete Ergebnisse bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen erzielen, um die Menschen und den Planeten heute und in Zukunft zu schützen. Indem die EU verbindliche Ziele für die Methanreduzierung festlegt, kann sie eine Schlüsselrolle spielen, um den Rest der Welt auch dazu zu bewegen, das Gleiche zu tun."


Hintergrund


Die Kommission hat am 14. Oktober 2020 die EU-Strategie zur Verringerung der Methanemissionen veröffentlicht. Methan ist nach Kohlendioxid der zweitgrößte Verursacher des Klimawandels und macht 10 % der gesamten Treibhausgasemissionen der EU aus. Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur sind die Sektoren Landwirtschaft, Abfall und Energie für 53 %, 26 % bzw. 19 % der Methanemissionen in der EU verantwortlich.