Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa: EP ehrt Veteranen und feiert Frieden 

Pressemitteilung 
 
 

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Am Mittwoch beging das Europäische Parlament den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa mit einer Zeremonie im Plenum mit drei Veteranen.

"Achtzig Jahre, nachdem die Waffen in Europa verstummt sind, gedenken wir des Mutes derer, die gekämpft haben, und des Opfers derer, die gefallen sind. Wir erinnern uns nicht nur an das Ende eines Krieges, sondern auch an die Geburt unserer Union. Der stärkste Tribut an die Gefallenen von 1945 liegt nicht nur im Gedenken, sondern in der Entschlossenheit. In unserer Entschlossenheit, zusammenzustehen und klar und deutlich zu sagen: „Nie wieder“, sagte EP-Präsidentin Metsola.

Der Präsident des Europäischen Rates, António Costa, dankte den Veteranen für ihre „Aufopferung und ihr Engagement für den Frieden“ und bedauerte, dass wir heute nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine „keinen Frieden in Frieden feiern können“. Costa ermutigte die EU-Mitgliedstaaten und ihre Partner, dem russischen Aggressor geschlossen entgegenzutreten. Dies sei der beste Weg, um diejenigen zu ehren, die vor 80 Jahren ihr Leben für die Verteidigung der Freiheit gegeben haben. Abschließend erinnerte er die europäischen Bürgerinnen und Bürger daran, dass „Frieden ein Erbe ist, aber auch eine Verantwortung“.

Reden von Kriegsveteranen

Drei Kriegsveteranen, Robert Chot (Belgier, 102 Jahre alt, Teilnehmer an der Schlacht in den Ardennen), Janusz Komorowski (Pole, 95 Jahre alt, Teilnehmer an der Befreiung Polens) und Janusz Maksymowicz (Pole, 96 Jahre alt, Teilnehmer am Aufstand im Warschauer Ghetto), sprachen zu den Abgeordneten.

Der belgische Kriegsveteran Robert Chot sagte: "Vor 80 Jahren verstummten die Kanonen und beendeten eine schreckliche Schlacht, die Millionen von Menschen in Europa und anderswo das Leben kostete. Wenn wir heute noch in Frieden leben, dann ist das Ihr Verdienst und das der Länder, die Sie vertreten". Der Frieden sei immer ungewiss, fügte er hinzu. "Es gibt immer Wolken, die über uns hängen. Lassen Sie uns das Notwendige tun, damit der Frieden in Europa erhalten bleibt", erklärte er.

Janusz Komorowski sprach über das schwierige Schicksal der Polen, die in Polen, im Ausland und während des Warschauer Aufstandes 1944 für Freiheit und Unabhängigkeit und für das Existenzrecht der polnischen Nation kämpften. "Sie gaben ihr Leben für die Freiheit auch anderer Nationen, in der Hoffnung, dass die brutale Gewalt für immer gebrochen werden würde. Heute möchte ich dieser Kriegsgeneration, aber auch dem Europäischen Parlament dafür danken, dass es zu einem Leuchtturm des Friedens, der Freiheit und der Demokratie geworden ist und diese Werte unermüdlich verteidigt", schloss er.

Janusz Maksymowicz betonte, dass der Kampf um Freiheit und Werte keineswegs beendet sei, sondern neue Formen angenommen habe. "Wir wissen, wie unbarmherzig Ideologien sein können, die Menschen und Nationen spalten. Deshalb sagen wir heute mit voller Überzeugung: Gemeinschaft ist Stärke. Eine Gemeinschaft der Nationen, die die europäischen Traditionen und Kulturen aller Menschen, die in Frieden leben wollen, respektiert."

Die Zeremonie wurde mit einer musikalischen Darbietung der Europahymne durch eine Sopranistin in Begleitung eines Streicherensembles abgeschlossen.

Vor der Plenarsitzung nahmen die Präsidenten Metsola und Costa an einer Fahnenhissung und Kranzniederlegung vor dem Parlamentsgebäude teil.


Audiovisuelles Material zu allen Gedenkveranstaltungen finden Sie in der Mediathek des Parlaments.

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