Wölfe: EU-Parlament stimmt für Änderung des Schutzstatus 

Pressemitteilung 
 
 

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In Anpassung an die Berner Konvention hat das Parlament hat den Schutzstatus des Wolfs in der EU von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft.

Mit 371 Stimmen dafür, 162 dagegen und 37 Enthaltungen unterstützte das Parlament den Vorschlag der Kommission einer diesbezüglichen Änderung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Ziel ist die Anpassung des Schutzstatus des Wolfs in der EU an die Vorgaben der Berner Konvention – von „streng geschützt“ auf „geschützt“. Die Kommission hatte diesen Vorschlag auf Initiative des Parlaments unterbreitet.

Die Mitgliedstaaten erhalten dadurch mehr Spielraum beim Management von Wolfspopulationen. Sie können künftig flexibler Maßnahmen ergreifen, um das Zusammenleben von Mensch und Wolf zu verbessern und die Auswirkungen wachsender Wolfsbestände besser zu bewältigen. Zudem können sie Maßnahmen an regionale Besonderheiten anpassen.

Die Mitgliedstaaten bleiben verpflichtet, den günstigen Erhaltungszustand des Wolfs sicherzustellen. Außerdem steht es ihnen frei, den Wolf weiterhin in der nationalen Gesetzgebung als „streng geschützte Art“ einzustufen und strengere Schutzmaßnahmen beizubehalten.

Nächste Schritte

Das Parlament hat am Dienstag beschlossen, die Gesetzesänderung im Dringlichkeitsverfahren zu behandeln. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss es noch formell vom Rat angenommen werden, der den Text bereits am 16. April 2025 gebilligt hat.

Die Richtlinie wird 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft treten und ist von den Mitgliedstaaten binnen 18 Monaten umzusetzen.

Hintergrund

Laut Kommission leben in Europa über 20.000 Wölfe. ihre Bestände und Verbreitungsgebiete nehmen zu. Dieser Erfolg im Artenschutz hat jedoch in einigen Regionen zu wachsenden Konflikten mit menschlichen Aktivitäten geführt – insbesondere in Bezug auf die Nutztierhaltung.