Europawahl 2024
Vom 6. bis 9. Juni 2024 wurden rund 360 Millionen Europäerinnen und Europäer an die Urnen gerufen, um die 720 Mitglieder des Europäischen Parlaments für dessen zehnte Legislaturperiode zu wählen.
Der Europäische Wahlakt sieht vor, dass die Wahl zum Europäischen Parlament alle fünf Jahre stattfindet. Die Europawahl 2024 wurde in allen 27 Mitgliedstaaten von Donnerstag, dem 6. Juni, bis Sonntag, dem 9. Juni, abgehalten.
Die Organisation der Wahl
Die Europawahl wird den jeweiligen Vorschriften der Mitgliedstaaten entsprechend organisiert. Die EU-Staaten müssen sich jedoch an einige im Unionsrecht festgelegte gemeinsame Bestimmungen halten. Unter anderem muss die Wahl nach dem Verhältniswahlsystem erfolgen. Die meisten Mitgliedstaaten bilden einen einzigen Wahlkreis. Einige EU-Staaten (Belgien, Irland, Italien und Polen) unterteilen ihr Hoheitsgebiet jedoch in mehrere Wahlkreise.
Ausführliche Informationen zu diesen und anderen organisatorischen Aspekten der Wahl finden Sie in dieser Infografik und in diesem Hintergrund-Briefing.
Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten
Um die Wahl zu „europäisieren“ und den Entscheidungen der EU mehr demokratische Legitimität zu verleihen, forderte das Parlament im Vorfeld der Europawahl 2014 die europäischen Parteien auf, Kandidatinnen und Kandidaten für die Präsidentschaft der Europäischen Kommission aufzustellen. Ziel war es, den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, mit ihrer Stimmabgabe bei der Europawahl unmittelbar zu beeinflussen, wer in Zukunft an der Spitze der EU-Exekutive steht. Dieses Verfahren ist als Spitzenkandidatenverfahren bekannt geworden.
Bei der Europawahl 2014 wurde so Jean-Claude Juncker zum Chef der EU-Kommission.
Nach der Europawahl im Mai 2019 schlug der Europäische Rat dem Europäischen Parlament Ursula von der Leyen – die nicht als Spitzenkandidatin nominiert worden war – als Kommissionspräsidentin vor.
Im Vorfeld der Europawahl 2024 bekräftigte das Parlament die Bedeutung der Anwendung des Spitzenkandidaten-Verfahrens, bei dem die europäischen politischen Parteien vor der Europawahl ihre jeweiligen Kandidatinnen und Kandidaten für den Vorsitz der EU-Kommission benennen.
Eine klare und glaubwürdige Verbindung zwischen dem Wählerwillen und der Kommissionspräsidentschaft ist für das Parlament unentbehrlich. Wer dieses Amt bekommt, sollte im Einklang mit dem Vertrag von Lissabon davon abhängen, wer im Parlament eine Mehrheit hat.
Die Spitzenkandidaten für die Europawahl 2024 waren:
Ursula von der Leyen (Deutschland), für die Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP).
Nicolas Schmit (Luxemburg), für die Fraktion der Sozialisten und Demokraten (S&D).
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Deutschland), Sandro Gozi (Italien) und Valérie Hayer (Frankreich), für die Fraktion Renew Europe.
Terry Reintke (Deutschland) und Bas Eickhout (Niederlande), sowie Raül Romeva (Spanien) und Maylis Roßberg (Deutschland), für die Fraktion Die Grünen/EFA.
Walter Baier (Österreich), für die Fraktion Die Linke - GUE/NGL.
Die Fraktionen Identität und Demokratie (ID) und Europäische Konservative und Reformisten (EKR) hatten keinen offiziellen Spitzenkandidaten benannt.
Eine von der Union der Europäischen Rundfunkorganisationen organisierte Debatte zwischen den Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten fand am 23. Mai im Plenarsaal des Parlaments in Brüssel statt. Hier finden Sie weitere Informationen über die Debatte.
Wahlergebnisse
Ab Sonntag, dem 9. Juni 2024, hat das Europäische Parlament die Daten zu den Wahlergebnissen, sobald sie in den Mitgliedstaaten öffentlich zugänglich waren, in 24 Sprachen auf der Seite https://results.elections.europa.eu zur Verfügung gestellt.
Bei technischen Fragen zu den Wahlergebnissen wenden Sie sich bitte an election-results-data@europarl.europa.eu.
Ergebnisse früherer Wahlen
Die dynamische und interaktive Website https://results.elections.europa.eu/de/ bietet die Gesamtergebnisse der Europawahlen, einschließlich der Aufschlüsselung nach Ländern, die Zusammensetzung aller Europäischen Parlamente seit 1984, die Aufschlüsselung nach nationalen Parteien und Fraktionen seit 1979 und alle Ergebnisse auf nationaler Ebene seit 2009. Darüber hinaus bietet die Website Informationen über Trends bei Europawahlen, z. B. über das Gleichgewicht der Geschlechter.
Mit dem Tool können Sie Daten zwischen verschiedenen Wahlen vergleichen. Ein Widget kann die Website an Ihre Bedürfnisse anpassen. Es veröffentlicht historische Ergebnisse von Europawahlen auf Ihrer Website und stellt Live-Ergebnisse bereit. Sie können Datenblätter in offenen Datenformaten (json, xml und csv) und grafischen Bildformaten (jpg und png) herunterladen.