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Ausführliche Sitzungsberichte
Donnerstag, 11. November 2010 - Brüssel Ausgabe im ABl.

Die Krise im Tierhaltungssektor der EU (Aussprache)
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  João Ferreira (GUE/NGL).(PT) Der Anstieg der Getreidepreise ist ein weiterer Faktor, der zur Krise im Tierhaltungssektor beiträgt und sie verschärft. Die aktuelle gemeinsame Agrarpolitik und die Handelspolitik der Europäischen Union garantieren Landwirten, insbesondere kleinen und mittleren Erzeugern, kein faires Einkommen, und sie wirken auch nicht den negativen Folgen der steigenden Kosten der Produktionsfaktoren und der Volatilität der Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse entgegen: Stattdessen verschlimmern sie sie. Diese Volatilität hat Ursachen, die nicht ausschließlich, oder wenigstens zum Großteil natürlichen Ursprungs sind: Zu ihnen gehören Spekulationen mit Nahrungsmitteln. Alle Maßnahmen, die auf diesem Gebiet eingeleitet werden, werden immer einen begrenzten Wirkungsbereich haben, wenn sie nicht das Verbot von Instrumenten einschließen, die diese Spekulationen profitabel machen, insbesondere von Derivaten. Die Sicherung der Produktion, des Rechts, zu produzieren, und die Nahrungsmittelsouveränität und -sicherheit machen es erforderlich, dass der Unterwerfung der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelproduktion unter den Markt und der Wettbewerbsfähigkeit ein Ende gesetzt wird. Es sind wirksame Maßnahmen für die Regulierung und die Intervention auf den Märkten erforderlich, ohne die die Preisvolatilität sich verschlimmern wird und Konzentrationsprozesse stattfinden werden, die nur eine kleine Zahl großer Erzeuger überleben wird.

 
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