Sicherheit der Energieversorgung und Integration

Briefing 27-04-2016

Die zuvor beschriebenen Studien und Diskussionen deuten darauf hin, dass es keine Einheitslösung für eine bessere Energieversorgungssicherheit und Integration gibt. Dennoch ist deutlich, dass eine verstärkte Kooperation und Koordination auf europäischer Ebene notwendig ist, um die Energieunabhängigkeit zu stärken, insbesondere angesichts der Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten in ihrem Grad der Energieunabhängigkeit. Der aktuelle Vorschlag behandelt nur die Gas- und nicht die Stromversorgung, dadurch ist es noch schwieriger abzusehen, in welchem Maß der Vorschlag die Energiesicherheit im Allgemeinen verbessern wird. Der Vorschlag stärkt zwar die Aufsichtsrolle der Europäischen Kommission, es ist aber unklar, ob die Informationspflichten zu einem transparenteren und somit stärker wettbewerbsorientierten Markt beitragen würden. Auch die globalen Entwicklungen müssen berücksichtigt werden. Sowohl die Nachfrage nach LNG in Asien wie auch die Konflikte im Nahen Osten werden Auswirkungen auf die verfügbaren Ressourcen und die Energiesicherheit haben. Umso wichtiger ist die Verknüpfung der EU-Energiepolitik mit den EU-Außenbeziehungen, wie es das Parlament fordert. Alles in allem sind verschiedene Initiativen, deren Auswirkungen wohl bedacht sein wollen, erforderlich, aber auch die Einsicht, dass die Energieabhängigkeit der EU noch für einige Zeit weiterbestehen wird.