Die Vorteile einer EU-Mitgliedschaft lassen sich nicht am operativen Nettosaldo messen

Briefing 19-02-2020

Die nationalen operativen Haushaltssalden berücksichtigen nicht alle ökonomischen und nicht-monetären Vorteile, die Mitgliedstaaten aus ihrer Mitgliedschaft in der EU erwachsen. In vielen Politikbereichen, die grenzüberschreitenden Charakter haben oder eine kritische Masse erfordern, kann das gemeinsame Vorgehen auf EU-Ebene bessere Ergebnisse erzielen als fragmentierte einzelstaatliche Initiativen. Mehrere Studien zeigen, dass der Binnenmarkt mehr Arbeitsplätze und Wachstum gebracht hat. Die Auswirkungen der Vertiefung des Binnenmarktes seit 1990 werden mit 3,6 Millionen neuen Arbeitsplätzen quantifiziert. Darüber hinaus wäre das BIP der EU ohne die Integration des Binnenmarktes um 8,7 % niedriger. Der durchschnittliche Unionsbürger verdient dank des Binnenmarkts 840 EUR mehr im Jahr. Auch wenn alle EU-Bürger dank des Binnenmarktes von Einkommenszuwächsen profitieren, sind diese Effekte für die Westeuropäer absolut gesehen höher. Im Verhältnis zum BIP sind die Gewinne und Verluste eher vergleichbar.