DSGVO: Nun entscheiden Sie über Ihre digitale Privatsphäre
Schutz der Bürger vor Privatsphäre- und Datenschutzverletzungen und einfachere Regeln für Unternehmen: Ab 25. Mai wird die neue Datenschutz-Grundverordnung europaweit angewendet.
Haben Sie jemals versucht, Ihren Ex aus Ihrem digitalen Leben zu löschen oder wollten Ihre ersten Blogging-Versuche zum Verschwinden bringen? Erinnerungen verblassen, doch unsere Lieblings-Suchmaschine und Social-Media-Profile haben unsere Vergangenheit nicht so einfach ruhen lassen.
Untersuchungen zufolge glauben nur 15 Prozent der Nutzer, dass sie die volle Kontrolle über die Informationen haben, die sie online bereitstellen. Was ist mit dem Rest? Für mehr Macht über ihr digitales Leben verfügen die Europäer nun jedoch über ein neues Werkzeug: die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Der Wert der Privatsphäre
„Unsere Privatsphäre hat nicht an Wert verloren, insbesondere nicht unter jungen Menschen. Sie begreifen, warum Datenschutz wichtig ist, weil sie mit so vielen Menschen um sich herum vernetzt sind, sodass sie die Notwendigkeit einer stärkeren Kontrolle über Privatsphäre und Daten erkennen. Die DSGVO vereinfacht dies“, hob der EU-Abgeordnete Jan Philipp Albrecht (Grüne/EFA) aus Deutschland, Berichterstatter des Parlaments zur DSGVO, hervor, als die neuen Regeln 2016 verabschiedet wurden.
Die DSGVO ist die Antwort der Europäischen Union auf die Herausforderungen des Lebens in einer datenorientierten Gesellschaft. Sie zielt darauf ab, sowohl die Binnenmarktdimension als auch den Schutz der Bürger zu verbessern, indem sie eine bessere Kontrolle über ihre personenbezogenen Daten ermöglicht und rechtliche Kohärenz für die Unternehmen herstellt.
Kontrolle, Transparenz und Verantwortlichkeit
Die DSGVO ist unlängst international in den Fokus gerückt, nachdem Berichte auftauchten, dass sich Cambridge Analytica (CA), eine im Vereinigten Königreich ansässige Datenanalyse-Firma, unerlaubt Zugang zu Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern, ohne deren Zustimmung, verschafft habe. Der Skandal war zentrales Diskussionsthema im Europäischen Parlament und der Grund, aus dem Facebook-Chef Mark Zuckerberg am 22. Mai ins Parlament gekommen war, um zu erklären, wie das Unternehmen die neuen Regeln umsetzen will.
„Im Zentrum der DSGVO stehen drei wichtige Prinzipien: Kontrolle, Transparenz und Verantwortlichkeit. Wir haben diese Werte, Menschen die Kontrolle darüber zu geben, welche Informationen sie teilen und mit wem, stets geteilt. Nun gehen wir noch weiter, um diese strengen neuen Regeln einzuhalten. Wir stellen dieselben Kontrollen und Einstellungen für die Menschen zur Verfügung, die Facebook auf der ganzen Welt nutzen“, sagte Zuckerberg.
Davon, dass der 25. Mai immer näher rückte, zeugte die Zahl der E-Mails von Unternehmen, die Bürger um ihre Zustimmung zur Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten baten. Jan Philipp Albrecht ist der Auffassung, dass viele Unternehmen einen Schritt weitergehen und, wie Facebook es verspricht, die neuen Regeln weltweit umsetzen werden. „Viele Unternehmen sind bereits auf dem besten Weg, die DSGVO als ihren Standard umzusetzen, weil es dann auch für sie einfacher ist“, betonte Albrecht in einem Live-Interview auf Facebook.
Erfahren Sie mehr über die neuen Regeln in unserer Pressemitteilung und unserem Video.
Was fällt unter „personenbezogene Daten”?
- Vor- und Nachname
- Privatanschrift
- E-Mail-Adresse, etwa in dieser Form: vorname.nachname@unternehmen.com
- Personalausweisnummer
- Standortdaten (z.B. die Standortfunktion eines Mobiltelefons)
- Internet Protocol (IP)-Adresse
- Cookie-Kennung
- Daten, die in einem Krankenhaus oder bei einem Arzt vorliegen, die zur eindeutigen Identifizierung einer natürlichen Person führen könnten
- Quelle: https://ec.europa.eu/info/law/law-topic/data-protection/reform/what-personal-data_de