Wie die EU nachhaltigen Konsum fördert

Europäische Vorschriften fördern eine Kultur des Reparierens, sorgen für umweltfreundliche Produkte und verhindern, dass Verbraucherinnen und Verbraucher durch Werbung irregeführt werden.

Reparaturarbeiten an alten Smartphones ©AdobeStock/Olexandr
Das EU-Parlament engagiert sich für einen nachhaltigen Binnenmarkt ©AdobeStock/Olexandr

Die EU möchte eine klimaneutrale Wirtschaft aufbauen, in der Ressourcen wiederverwendet und recycelt werden. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer solchen Kreislaufwirtschaft ist die Umstellung auf ein Konsummodell, das eine bessere Lebensqualität bringt, aber auch darauf abzielt, die Auswirkungen auf die Umwelt und künftige Generationen zu minimieren. Die EU hat bereits viele Maßnahmen eingeführt, um dies zu verwirklichen.

Recht auf Reparatur

Im April 2024 verabschiedete das Parlament die Richtlinie über das Recht auf Reparatur, mit der Regeln eingeführt werden, die Reparaturen einfach und erschwinglich machen sollen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollen bessere Informationen über Reparaturen erhalten sowie Anreize, Produkte zu reparieren statt zu ersetzen. Verkäuferinnen und Verkäufer sollen außerdem der Reparatur den Vorrang geben, wenn sie billiger oder gleichwertig mit dem Austausch einer Ware ist.

Ökodesign

Im April 2024 verabschiedete das Parlament überarbeitete Ökodesign-Vorschriften, mit denen sichergestellt werden soll, dass bereits bei der Gestaltung von Produkten Umweltaspekte berücksichtigt werden.

Die Vorschriften erweitern den Geltungsbereich erheblich und führen zusätzliche Anforderungen und Mindeststandards für Haltbarkeit, Reparierbarkeit, Energieeffizienz und Recycling ein. Die Produkte müssen mit einem digitalen Produktpass versehen sein, in dem Käuferinnen und Käufer die relevanten Informationen für eine fundierte Entscheidung finden können.

Grünfärberei

Im Januar 2024 verabschiedeten die Abgeordneten des Europäischen Parlaments neue Regeln für eine verantwortungsvollere Werbung, um Grünfärberei, auch bekannt als „Greenwashing“ zu unterbinden. Dabei erwecken Unternehmen den Eindruck , dass ein Produkt umweltfreundlicher ist, als es tatsächlich ist.

Die EU will sicherstellen, dass alle Informationen über die Auswirkungen eines Produkts auf die Umwelt, die Langlebigkeit, die Reparierbarkeit, die Zusammensetzung, die Herstellung und die Verwendung durch überprüfbare Quellen gestützt werden. Die Verbraucher sollten sich auch über die Garantiezeit der Produkte im Klaren sein.

Batterien

Batterien werden immer wichtiger, vor allem im Hinblick auf die zunehmende Nutzung von Elektrofahrzeugen. Das Europäische Parlament hat die EU-Batterierichtlinie im Juni 2023 aktualisiert, um sicherzustellen, dass Batterien nachhaltiger, leistungsfähiger und langlebiger sind.

Einheitlicher Ladeanschluss

Im Oktober 2022 billigte das Parlament Vorschriften, um USB-C zum Ladestandard für Smartphones und andere mobile Geräte zu machen. Mit der Vorschrift soll Elektroschrott reduziert werden, indem es den Verbrauchern ermöglicht wird, ein einziges Ladegerät für alle ihre Geräte zu verwenden.