„Die Demokratie lebt“: ein Rückblick auf die Europawahl 2024

Die Europawahl 2024 liegt hinter uns. Von der Informationskampagne des Parlaments über die Wahlergebnisse bis hin zu den nächsten Schritten: Erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen.

Blick auf den Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Brüssel während der Wahlnacht der Europawahl am 9. Juni 2024.
Wahlnacht der Europawahl 2024

Vom 6. bis 9. Juni 2024 haben Millionen Menschen in der gesamten EU bei der Europawahl darüber abgestimmt, wer sie im Europäischen Parlament vertreten wird.

Die Wahl gipfelte in einem Wahlabend im Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Brüssel, in dem Hunderte von Journalisten über die Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse berichteten.

Im Rückblick auf die Wahl nach Bekanntwerden der Ergebnisse sagte Parlamentspräsidentin Roberta Metsola: „Die Demokratie lebt und unser Parlament wird konstruktiv sein und sich weiterhin für alle Europäerinnen und Europäer einsetzen.“

Am Ende der Nacht wurde eine Prognose für die Sitzverteilung im neuen Parlament veröffentlicht, die auf vorläufigen Ergebnissen in 23 Ländern sowie Schätzungen und Vorwahldaten für die verbleibenden vier Länder basiert.

Vorläufige Zahlen ergaben, dass die Wahlbeteiligung am selben Abend EU-weit auf rund 51 Prozent geschätzt wurde, ähnlich wie im Jahr 2019.

Wahlergebnisse

Auf der Website zu den Wahlergebnissen finden Sie Informationen zu den einzelnen EU-Mitgliedstaaten und zu den aggregierten Zahlen auf EU-Ebene.

Das Europäische Parlament wird weiterhin Daten sammeln und veröffentlichen, sobald diese in den EU-Ländern öffentlich verfügbar werden. Es kann mehrere Wochen dauern, bis die endgültigen Ergebnisse bekannt sind.

Was geschieht nach der Europawahl?

Nachdem die Europawahl 2024 nun vorbei ist und die vorläufigen Ergebnisse bekannt sind, wird mit der Bildung des neuen Parlaments, der Bestätigung der neuen Europäischen Kommission und der Wiederaufnahme der legislativen Arbeit an neuer EU-Gesetzgebung begonnen.

In den Wochen nach der Wahl, die vom 6. bis 9. Juni stattfand, werden die neugewählten Europaabgeordneten Fraktionen bilden, die auf gemeinsamen politischen Überzeugungen basieren. Vom 16. bis zum 19. Juli treffen sich die Abgeordneten zur konstituierenden Sitzung, um über die Führung des Parlaments, einschließlich des Präsidenten, abzustimmen.

Im Rahmen der Wahl stellten europäische politische Parteien Spitzenkandidaten für das Amt des Präsidenten der Europäischen Kommission auf. Der Ausgang der Wahl wird eine wichtige Rolle bei der Entscheidung spielen, wer dieses Amt besetzen soll.

Die Abgeordneten werden über die Wahl des neuen Präsidenten der Europäischen Kommission abstimmen, der von den Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten vorgeschlagen wird.

Das Parlament wird Anhörungen mit den designierten Kommissionsmitgliedern organisieren, um deren Eignung für ihre vorgeschlagenen Ressorts zu beurteilen. Anschließend findet eine Abstimmung im Plenum statt, bei der die Abgeordneten entscheiden müssen, ob sie der Zusammensetzung der Kommission als Ganzes zustimmen.

Unterstützung durch Zivilgesellschaft und Unternehmen

Führende Persönlichkeiten aus ganz Europa aus Wirtschaft, Kultur und gemeinnützigen Organisationen beteiligten sich an der Kampagne, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Wahl zu schärfen und die Menschen zum Wählen zu ermutigen.

Mehr als 500 europaweite Dachverbände und viele weitere auf nationaler Ebene machten über ihre Netzwerke, mit eigenen Kampagnen oder auf ihren Social-Media-Kanälen Werbung für die Kampagne #NutzedeineStimme.

Am Europatag am 9. Mai wurden wichtige Gebäude in ganz Europa in den Farben der EU-Flagge beleuchtet, um auf die Europawahl aufmerksam zu machen.

Darüber hinaus trug die auf über 200.000 Mitglieder angewachsene gemeinsamfuer.eu-Community dazu bei, das Bewusstsein für die Europawahl zu schärfen. Mit dem vom Europäischen Parlament durchgeführte Projekt „gemeinsamfuer.eu“ sollen Menschen in das demokratische Leben Europas eingebunden und insbesondere zu einer aktiven Teilnahme an der Demokratie ermutigt werden.

Die Kampagne „Nutze deine Stimme“

Das Parlament führte eine Kampagne mit dem Titel „Nutze deine Stimme. Sonst entscheiden andere für dich“ durch, um die Menschen zum Wählen zu ermutigen.

Ein wichtiger Teil der Kampagne war ein kurzes Video, das die Bedeutung des Wählens und den Schutz der Demokratie hervorhob und mehr als 500 Millionen Mal aufgerufen wurde.

Das Video „Nutze deine Stimme“ zeigt Senioren aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten, die ihre Geschichten über Demokratie an die nächsten Generationen weitergeben und betonen, dass Demokratie und Wahlen nicht als selbstverständlich angesehen werden können.

Maßnahmen gegen Desinformation

Die EU-Institutionen spielten auch eine aktive Rolle bei der Verteidigung der Europawahl gegen Desinformation und Informationsmanipulation, die sich gegen die europäische Demokratie richteten.

Laut einer Eurobarometer-Umfrage stimmen 81 Prozent der EU-Bürger zu, dass Nachrichten oder Informationen, die die Realität falsch darstellen oder falsch sind, ein Problem für die Demokratie darstellen.

Das Parlament hat mit anderen EU-Institutionen, nationalen Behörden, Medien, Faktenprüfern und der Zivilgesellschaft zusammengearbeitet, um Erkenntnisse und bewährte Verfahren auszutauschen sowie Reaktionen zu koordinieren.