„Flow“ gewinnt den LUX-Publikumspreis 2025
Der Animationsfilm „Flow“ ist der Gewinner des LUX-Publikumspreises 2025, der u. a. vom Europaparlament verliehen wird. Erfahren Sie mehr über die Auszeichnung und die nominierten Filme.
Der Gewinnerfilm des LUX-Publikumspreises 2025 wurde am 29. April im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Europäischen Parlament in Brüssel bekannt gegeben. „Flow“, eine lettisch-französisch-belgische Koproduktion, erzählt auf eindrucksvolle Weise, wie Tiere mit den Folgen einer verheerenden Flutkatastrophe umgehen. Bereits Anfang des Jahres wurde der Film zudem mit dem Oscar für den besten Animationsfilm ausgezeichnet.
Die Preisstatue wurde überreicht von Nela Riehl, der Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments.
In einer Videobotschaft würdigte die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Sabine Verheyen, die nominierten Filme: „Jeder dieser Filme geht über das reine Geschichtenerzählen hinaus. Sie bewegen, fordern heraus und regen zum Nachdenken an. Und genau das ist der Kern des LUX-Publikumspreises: ein Fest des Kinos, das Menschen, Politik und europäische Werte miteinander verbindet.“
Der LUX-Publikumspreis wird seit 2020 vom Europäischen Parlament und der Europäischen Filmakademie in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und Europa Cinema organisiert. Bei der Ermittlung des Gewinnerfilms wird die Bewertung der europäischen Öffentlichkeit mit den Bewertungen der Europaabgeordneten, die jeweils 50 Prozent des Endergebnisses ausmachen, miteinander kombiniert.
Ein Fest des Kinos, das Menschen, Politik und europäische Werte miteinander verbindet.
„Flow“: ein eindrucksvoller Fantasy-Animationsfilm
Regisseur Gints Zilbalodis hat einen animierten Fantasyfilm über das Überleben am Ende der Welt geschaffen. Ein schwarzer Kater, eigentlich ein Einzelgänger, verliert sein Zuhause durch eine gewaltige Überschwemmung. Er findet Zuflucht auf einem Boot, das von Tieren verschiedener Arten bewohnt wird. Trotz offensichtlicher Unterschiede ist er gezwungen, sich ihnen anzuschließen. Während das einsame Boot durch mysteriöse, überflutete Landschaften gleitet, muss die ungleiche Gemeinschaft Herausforderungen und Gefahren umschiffen, die in dieser neuen Welt auf sie warten.
Die weiteren Finalisten
„Animal“
Griechenland, Österreich, Rumänien, Zypern, Bulgarien
Der Film der Regisseurin Sofia Exarchou erzählt von den Ereignissen in einem All-Inclusive-Resort in Griechenland. In der Sommerhitze bereiten sich die Animateurinnen und Animateure auf die Hochsaison vor. Kalia ist die Leiterin der Gruppe. Im Laufe des Sommers wird die Arbeit immer härter. Die Nächte werden immer wilder, und Kalia kann ihre Probleme nicht länger verborgen halten. Doch am Ende gilt: Sobald die Scheinwerfer angehen, muss die Show weitergehen.
„Dahomey“
Frankreich, Senegal, Benin
Regisseurin Mati Diop erzählt die Geschichte von 26 Artefakten aus der Schatzkammer des Königreichs Dahomey. Sie sollen aus Paris in ihr Herkunftsland, die heutige Republik Benin, zurückgeführt werden. Zusammen mit Tausenden anderen Kunstgegenständen waren sie 1892 von französischen Kolonialtruppen geraubt worden. Doch die Rückgabe dieser Schätze löst unter Studenten der örtlichen Universität Abomey-Calavi lebhafte Debatten aus.
„Intercepted“
Kanada, Frankreich, Ukraine
Unter der Regie von Oksana Karpowitsch geht dieser Dokumentarfilm der Frage nach: Was treibt Menschen dazu, in ein anderes Land einzumarschieren und einen Krieg zu beginnen? Der Film ist mit Aufzeichnungen von Telefongesprächen zwischen russischen Soldaten in den Schützengräben in der Ukraine und ihren Familien unterlegt, die 2022 vom ukrainischen Geheimdienst abgefangen wurden. Die Stimmen der Soldaten offenbaren Illusionen, Vernunftlosigkeit, Zweifel, Enttäuschung, Kriegsverbrechen und die Wirkung von Propaganda.
„Julie bleibt still“
Belgien, Schweden
Dieses Drama von Regisseur Leonardo Van Dijl dreht sich um Julie, die Starspielerin einer Elite-Tennisakademie. Als ihr Trainer ins Fadenkreuz von Ermittlern gerät und suspendiert wird, werden die Spielerinnen und Spieler des Vereins dazu ermutigt, eine Aussage zu machen. Doch Julie beschließt, zu schweigen …
Der LUX-Publikumsfilmpreis
Das Parlament rief den LUX-Publikumspreis 2007 ins Leben. Mit der Auszeichnung soll die Verbreitung von europäischen Filmen von hoher künstlerischer Qualität unterstützt werden. Die Filme sollen die kulturelle Vielfalt in Europa und darüber hinaus widerspiegeln und Themen von gemeinsamem Interesse wie Menschenwürde, Gleichheit, Nichtdiskriminierung, Inklusion, Toleranz, Gerechtigkeit und Solidarität berühren.
Das Europäische Parlament bietet für alle Finalistenfilme Untertitel in den 24 EU-Amtssprachen und organisiert bis April kostenlose Vorführungen in Kinos in ganz Europa.
Während der Ausgabe 2025 wird der Preis durch ein Programm für aufstrebende Filmschaffende ergänzt. Mit ihm sollen junge Filmschaffende die Möglichkeit erhalten, aktiv zur Förderung europäischer Werte und des LUX-Publikumpreises beizutragen.